Auch wenn Kampala nicht so viele Sehenswürdigkeiten bietet wie andere Städte, ist die Stadt ein Must-to-see. Zumindest ein ganzer Tag sollte bei einem Uganda-Besuch unbedingt eingeplant werden, besser zwei Tage. Am besten lässt man sich bis ins Zentrum mit den Menschenmassen mit treiben und inhaliert das einzigartige Flair mit allen Sinnen.
Kampala – lebhafte Hauptstadt Ugandas und Zentrum Afrikas:
Es scheint tatsächlich der Mittelpunkt Afrikas zu sein, ein pulsierender Knotenpunkt, an dem es wuselt wie in einem Ameisenhaufen. Ich kann mich an keine Stadt in Afrika erinnern, die so überfüllt mit Menschen ist und dabei mit seinen staubigen Straßen, den Luxushotels, den unzähligen Streetmarkets und der über alles thronenden Gaddafi National Moschee einen faszinierenden und abstrakten Reiz ausstrahlt und jeden magisch in seinen Bann zieht. Kampala liegt auf 1550 m, ist über mehrere Hügel verteilt und zählt ca. 1,5 Mio. Einwohner, in der Agglomeration von Kampala leben 2.843.000 Einwohner (Stand: 2017). Kampala gehört zu den am rasantesten wachsenden Metropolen weltweit.. Und ja, es ist ein Must-to-see in Uganda. Ich entscheide mich an diesem Tag gegen das Schimpansen-Trecking auf die Insel Ngamba und erkunde stattdessen auf eigene Faust mit drei weiteren Mitreisenden Ugandas Hauptstadt Kampala, was ich nicht bereue.
Auf eigene Faust durch das Zentrum Kampalas:
Wir starten am Sheraton Kampala Hotel, vorbei am wunderschönen Independence Monument, das an die Unabhängigkeit Ugandas seit 09.10.1962 erinnert. Es zeigt einen Mann, der ein Kind emporhebt, um den Himmel zu berühren. Auf dem weiteren Weg kommen wir am Nakasero Market vorbei, wo wir uns mit Proviant für Mittag eindecken: Passionsfrucht, Mango, Bananen. Es ist immer wieder ein spezielles Erlebnis, durch solche Märkte zu schlendern, wenngleich der Fisch- und Hühnermarkt unseren Magen etwas strapaziert. Ruhe und Stille finden wir im Shri Sanatan Dharma Mandal Temple, dem ältesten und wunderschönen Hindu-Tempel in Kampala. Die staubigen und holprigen Straßen sind von Menschen überflutet, zwischen denen sich hupende Motorräder durchschlängeln und zerbeulte Taxis sich ihre Bahn suchen. Und wir sind als einzige Weiße weit und breit mitten drin und lassen uns von dem pulsierenden Gedränge weiterschieben, unfähig, all die einprasselnden Eindrücke zu sortieren.
Top Sehenswürdigkeit in Kampala – die Gaddafi National Moschee:
Unser nächstes Ziel ist die berühmte Gaddafi National Mosque. Rund um die Moschee wird es ruhiger und am oberen Ende des Hügels findet sich der Eingang. Hinein kann man nur mit Guide und einer kleinen Eintrittsgebühr. Davon solltet ihr jedenfalls Gebrauch machen, erstens sind die Guides top ausgebildet und zweitens kann man auch bei wenig Zeit zumindest das Minarett besteigen. Und von dort oben bietet sich ein umwerfender Blick auf ganz Kampala samt Africa Market, auf dem sich täglich 10.000 Menschen tümmeln. Nach 40 Jahren Bauzeit wurde die vom lybischen Revolutionsführer Muammar Gaddafi gestiftete Moschee eröffnet. Wohl nirgendwo in der Welt wird er verehrt wie hier. Abgesehen davon, dass die Moschee heute das größte sakrale Bauwerk Ugandas sowie Zentrale des muslimischen Glaubens im Land ist, so ist sie auch die zweitgrößte Moschee ganz Afrikas nach der König Hassan Moschee von Casablanca in Marokko.
Wie Kampala zu seinem Namen kam:
Die Stadt wurde ähnlich wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. Auf einem befindet sich die Universität, am anderen ursprünglich der alte Königspalast, nun die neue kath. Kathedrale. Auf einem weiteren Hügel steht der neue Palast, in dem jedoch vormals von zwei Herrschern gesamt 25.000 Menschen gefoltert und getötet wurden. Daher lebt der aktuelle Präsident auf dem Präsidentenhügel. Der Hügel, auf dem die Moschee errichtet wurde und wo heute die Straßen aus allen Himmelsrichtungen sternförmig zusammenlaufen, war früher mit Wald bedeckt. In diesem lebten viele Impalas und hierher kam der König zum Jagen. So kam angeblich Kampala zu seinem Namen.
Kampalas Shoppingmeile – am Craft Market und was man sich nicht entgehen lassen sollte:
Am Rückweg darf der Besuch eines Craft Markets natürlich nicht fehlen. Die typischen Souvenirs kann man hier unter fleißigem Handeln erstehen, wer dies nicht tut, ist selbst schuld. Es finden sich hier mitunter schöne handgemachte kleine Kunstwerke, Bilder, Masken, Holzfiguren, Röcke, Tücher und vieles mehr. Wir freuen uns an unseren Geschenken für Freunde daheim und an jenen für uns selbst. Und das Schönste ist, mit jedem Kauf unterstütze ich ganz direkt eine Familie in Kampala.
Im Zentrum der Stadt, in den engen Gassen, da duftet es auch nach Gewürzen und Brot, hier sollte man einfach der Nase nach und sich verführen lassen. In den Bäckereien gibt es oftmals sehr gutes Hefegebäck, meist in Bällchenform. Und von Gewürzen kann man ja nie genug haben. In Kampala bietet sich auch die einmalige Gelegenheit für die Verkostung von gebratenen Heuschrecken. Ich gestehe, ich passe.
Eine Frage der Sicherheit:
Ich fühlte mich in Kampala zu jederzeit sicher, dennoch sollte man wie in jeder Stadt gewisse Sicherheitsregeln einhalten. Ich hatte beispielsweise nur mein Handy dabei und ließ die Kamera im Camp. Besser einen Beutel oder kleinen Seesack vorne am Bauch tragen als einen Rucksack am Rücken. Keine Wertgegenstände offen mit sich tragen, auf Schmuck verzichten. Etwas Bargeld in die Hosentasche stecken, sodass man nicht unnötig in der Geldbörse kramen muss. Für Kreditkarten, Reisepass und Handy eignet sich sehr gut eine Bauchtasche, die unter Hose und Hemd geschoben wird. Nachts sollte man sich wieder im Camp oder Hotel befinden. Trotz dieser Sicherheitshinweise kann ich aus meiner Erfahrung mit gutem Gewissen sagen, dass die Sicherheit in Kampala im Vergleich zu anderen afrikanischen Städten sehr hoch ist.
Mein Tipp:
An der Gaddafi National Moschee solltest du unbedingt einen Guide nehmen und mit ihm auf den Turm steigen, es lohnt sich wirklich. Und nimm unbedingt etwas Zeit mit, denn Kampala muss man einfach auf sich wirken lassen. Im Sheraton Hotel kannst du dich vom hektischen Treiben im Zentrum bei Kuchen und gutem Espresso erholen.
Mögliche Sightseeing Tour:
Hier geht´s zum Blog "Rund um den Victoriasee"