Grenzübertritt von Kenia nach Uganda

Die Anreise nach Uganda:

Die Anreise nach Uganda in unserem Offroad Truck gestaltet sich anstrengend. Beim Grenzübertritt von Kenia nach Uganda ist es bereits Nachmittag. Wir passieren eine LKW-Kolonne von unzähligen Kilometern und finden in dem Fahrzeug-Chaos an der kenianischen Emigration in Malaba nur mit Mühe einen Parkplatz. Und es hat wieder zu regnen begonnen. Anfang Juni sollte eigentlich die Regenzeit vorbei sein, aber auch hier wird das Wetter zunehmend unberechenbarer. Nach mühevoller Grenzkontrolle werden wir nach drei Stunden endlich an der Immigration in Uganda durchgewunken. Es steht uns noch eine dreistündige Fahrt bis zu unserem Camp in Jinja bevor, das wir schließlich erst um 21.00 Uhr in völliger Dunkelheit und erschöpft erreichen.

Dramatische Szenen:

Zu allem Überdruss liegt dieses auf einer Anhöhe und der durchgängige Regen verwandelte die Staubstraße in eine gefährlich rutschige Schlammpiste. Einige Male drohten wir von dieser abzurutschen und dann sogar stecken blieben. Von allen Seiten liefen Männer auf uns zu und wollten gut gemeint unseren 24 Tonnen Truck in Bewegung setzen. Sie hingen an den Seitenwänden, auf den Radkästen, rutschten selber barfuss wie auf Eis und versanken bis zu den Waden in Dreck. Ein Wunder, dass hier niemand unter die Räder kam. Die euphorische Gruppe war trotz Warnungen nicht von ihrem Vorhaben abzubringen. Mit viel Fahrgeschick und Glück brachten wir den Truck schlussendlich sicher ins Camp.

Grenzübertritt von Kenia nach Uganda
während des Regens werden die Fahrrillen immer tiefer und die Piste immer rutschiger

Ein tobender Mob:

In diesem Moment begann der Mob vor dem Tor zu wüten und wollte bezahlt werden – eine überaus gefährliche Situation, zumal unter den gut 30 jungen Männern viele Betrunkene und Drogenabhängige wüteten. Nicht einmal Warnschüsse von der Wache konnte sie abschrecken, erst nachdem die zwei Anführer „bezahlt“ wurden, kehrte allmählich Ruhe ein. Diese Situation sollten wir am nächsten Tag aus einer etwas anderen Perspektive betrachten.

Land und Leute rund um den Victoriasee – Jinja, zweitgrößte Stadt Ugandas:

Jinja ist die zweitgrößte Stadt Ugandas und nicht nur ein wichtiger Handels- und Industriestandort am Victoriasee. Er ist der drittgrößten See und zweitgrößten Süßwassersee der Welt und der größte von Afrika, an den Uganda, Kenia und Tansania grenzen. Der Victoriasee liegt auf 1135 m Seehöhe und ist mit durchschnittlich 85 m Tiefe relativ flach. Das Einsetzen des Nilbarsch in den Victoriasee, um den Fischbestand zu vermehren, ist für einen drastischen Rückgang der einheimischen Fischarten verantwortlich. Traditionelle Lebensweisen vieler Gemeinden am Ufer des Sees wurden dadurch gestört und verschwinden teilweise. Durch den Bau von Kraftwerken und Staumauern verschwanden die letzten kleinen Wasserfälle wie die Ripon-Falls an der Nilquelle im Victoriasee. Somit die Lebensgrundlage von vielen jungen Menschen, die hier Raftingtouren usw. anboten oder als Guides ein paar Schilling verdienten.

Nach dem Grenzübertritt von Kenia nach Uganda erreichen wir den Victoriasee mit den berühmten Nilquellen
Victoriasee

„Muzungus“ – Weiße:

Die Meinung, dass bei den „Muzungus“ (Weißen) Geld auf jede Art und Weise zu holen ist, ist weit verbreitet. Dies lässt sich angesichts der widrigen Umstände, in denen der Großteil hier in Uganda lebt, auch schwer widerlegen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 28 %, ca. 30 % sind Analphabeten, eine Frau hat im Schnitt 6,6 Kinder. Arbeitsverlust und Armut treiben viele in ihrer Aussichtslosigkeit in die Drogen- und Alkoholabhängigkeit. Egal wie wir „Muzungus“ uns hier verhalten, es wird immer falsch sein. Geben wir Geld ohne Gegenleistung, erziehen wir schon die Kleinen zum Betteln. Der Tourist und seine Gaben werden zum Fass ohne Boden. Dieses Land einfach nur bereisen und zuzuschauen, in welcher Armut hier das alltägliche Leben mühevoll bestritten wird, geht aber auch nicht.

Was man isst:

Bei meinen Reisen kaufen wir unser Obst und Gemüse, das wir dann selbst zubereiten, auf den örtlichen Märkten. Wir besuchen Hilfs- oder Naturschutz-Projekte und versuchen hier zu unterstützen. Oder wir lassen uns sehr zu unserer Freude in den Camps bekochen. So wie in unserem wunderschönen Camp (Eden Rock Resort) mit phantastischem Ausblick auf den Victoriasee. Genauer gesagt, auf den Victoria Nil. An diesem Abend serviert man uns den berühmten Nilbarsch mit Kartoffelbrei und Krautsalat. Ich schwärme noch heute von diesem Essen. Ursprünglicher kann man nicht essen, als den am offenen Feuer gegrillten Fisch mit den einfachen, und doch so köstlichen Beilagen. Spätestens da bin ich in Uganda angekommen.

Gegrillter Nilbarsch nach dem Grenzübertritt von Kenia nach Uganda
gegrillter Nilbarsch mit Kartoffelbrei und Krautsalat – sowie traditionelles Uganda-Bier

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Rund um den Victoriasee

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